Aber nicht alle sind damit einverstanden. Tierbefreier halten das für ein Verbrechen, und setzen alles daran, Tiere zu befreien—auch wenn sie dafür mit dem Gesetz in Konflikt kommen.
Es sind selbsternannte Tierbefreier, die einen hohen Einsatz für ihren Aktivismus eingehen. Ob Demonstrationen, Einbrüche in Ställen, klassische Öffentlichkeitsarbeit oder Blockaden—die Bandbreite des Einsatzes für die Tiere ist groß.
Eine Blockade in Niedersachsen fand im Rahmen des „Aktionscamps gegen Tierfabriken" statt, für das Tierbefreier aus ganz Deutschland angereist waren.
Meist werden sie fälschlicherweise als radikale Tierschützer bezeichnet. Während Tierschützer sich schon mit besseren Haltungsbedingungen zufrieden geben, setzen sich Tierbefreier für die komplette Abschaffung von jeglicher Tiernutzung und -haltung ein.
Keine wissenschaftlichen Versuche mehr mit Tieren, keine tierischen Produkte, kein Pferdesport—Tiere sollen so weit wie möglich frei sein, die Gesellschaft vollkommen auf Tiernutzung verzichten. Zusätzlich verstehen sie sich meist als staatskritisch.
Die moderne Tierbefreiungsbewegung hat ihre Wurzeln in den 60er und 70er Jahren im angloamerikanischem Raum. Anders als der klassische Tierschutz verstehen sich ihre Mitglieder als klar einer linken und emanzipatorischen Szene zugehörig.
Tiere sind empfindsame Wesen mit Leidensfähigkeit und haben deshalb einen Anspruch auf ein gutes Leben. Dieses gute Leben könne es für Tiere in der Nutztierhaltung nicht geben. Z.B. wird auch an einem Projekt gearbeitet, um die Lobbystrukturen von Fleischproduzenten aufzudecken.
Tierbefreier sind oft bereit, für Veränderungen zugunsten der Tiere, Straftaten zu begehen.
„Wenn Gesetze Ausbeutung und Misshandlung von Lebewesen schützen, dann gibt es keine andere Möglichkeit, als sie zu brechen!"
Sie können nicht nachvollziehen, wie Menschen andere Lebewesen einsperren und sie einfach wie Produkte oder Maschinen nutzen können.
Ihr Einsatz für die Tiere treibt sie auch in Ställe und Mastanlagen. Mit den Aufnahmen über Gesetzesverstöße und Tiermisshandlungen sorgen sie regelmäßig für Schlagzeilen in den Medien. Sie sind davon überzeugt, dass die meisten Menschen aufhören würden, tierische Produkte zu konsumieren, wenn sie sich selbst ein authentisches Bild von den Haltungsbedingungen machen würden. „Die Eindrücke erschlagen einen jedes Mal. Es macht sehr traurig, denn die Tiere können nicht raus und müssen weiter zu Zigtausenden gequält im Dreck leben."
„Was du nicht willst, was man dir tut, das für auch keinem anderen zu."