Freitag, 5. Dezember 2014

Eier ohne Schmerzen - Neuer Modellversuch gegen Schnabelkürzen

Muss Legehennen der Schnabel gekürzt werden, damit sie sich nicht gegenseitig verletzen? So umstritten der schmerzhafte Eingriff ist, so gängig ist er dennoch in der Praxis. In einem Modellprojekt mit 100.000 Hühnern soll nun nach Alternativen gesucht werden.

Im Rahmen eines breit angelegten Modellprojektes soll in Niedersachsen die konventionelle Haltung von Legehennen ohne die bislang meist üblichen Schnabelkürzungen untersucht werden.
Nur im Ökolandbau ist das sogenannte Kupieren der Schnäbel bereits verboten. Niedersachsen will die umstrittene Praxis erst ab 2017 gänzlich verbieten. Mit dem Landesgeld werde die wissenschaftliche Begleitung des auf zwei Jahre angelegten Projektes finanziert.

In Niedersachsen lebt laut Ministerium ein Großteil der Legehennen in Deutschland. Von den 2013 bundesweit gezählten rund 48 Millionen Tieren wurden mehr als 18,5 Millionen in Niedersachsen registriert.

Das, was derzeit nicht nur in Niedersachsen, sondern in ganz Deutschland in der konventionellen Haltung praktiziert wird, war eigentlich nur als Ausnahme gedacht.
Daraus sei die Regel geworden - aktuell würden fast 90 Prozent der Legehennen in konventioneller Boden- und Freilandhaltung die Schnäbel gekürzt, um Federpicken und Kannibalismus zu mindern. 
Aber das ist und bleibt ein schmerzhafter Eingriff. Beim Schnabelkürzen werden Teile des Knochens entfernt oder zerstört. Nerven, Blut- und Lymphgefäße werden verletzt.

Die täglich gelegten rund 100.000 Eier der „Projekt-Legehennen“ gelangen durch die Vermarktung  direkt an die Verbraucher. 
Es wird von  Mehrkosten von etwa drei Cent pro Ei ausgegangen. Aber die Verbraucherinnen und Verbraucher werden sicher gerne diesen geringfügigen Mehrpreis im Sinne des Tierschutzes zahlen.

Quelle