Seit Mitte Mai starben mehr als 120.000 Tiere der gefährdeten Art in der Steppe.
90 Prozent der verendeten Tiere seien Antilopenkühe. Die betroffenen Tiere sollen Schaum vor dem Mund und Durchfall haben.
Veterinäre vermuten, dass sich die Tiere mit dem Erreger Pasteurella infiziert haben. Dabei handelt es sich um ein Bakterium, das bei Säugetieren für eine Reihe von Erkrankungen bekannt ist, unter anderem die Wild- und Rinderseuche.
Pasteurella ist allerdings von Natur aus in der Saiga-Population präsent – ein Ausbruch wird von Experten als Folge anderer Stressfaktoren interpretiert. Durch den Erreger hervorgerufene Erkrankungen treten heute vor allem in Afrika und Asien auf. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass Tausende Tiere erkranken.
Saiga-Antilopen seien bereits ohne derartige Katastrophen stark bedroht. Ein Massensterben dieses Ausmaßes bedeute einen dramatischen Rückschlag für die Schutzbemühungen zum Erhalt dieser Art.
Die Steppe ist im Wandel, da viele Äcker brach liegen und dadurch bestimmte Frühjahrsblüher stellenweise massenhaft auftreten. In Kombination mit starken Regenfällen kann es dann unter anderem zu Vergiftungen kommen.