Dienstag, 17. März 2015

Rasentrimmer und Igel

Seit den ersten schönen Sonnentagen in diesem Jahr hört u. sieht man sie wieder allenthalben im Einsatz – Rasentrimmer, Fadenmäher, Tellersensen.

Die  Mitarbeiter der Grünflächenämter sind schon wieder ausgeschwärmt, um die kleinen Grünflächen mit ihren Mähern zu reinigen.
Dabei werden auch immer wieder Igelschlafnester zerstört.
Viele Igel halten ja noch Winterschlaf im Augenblick.

Diese Geräte arbeiten schnell u. effektiv auch an Stellen, wo der normale Rasenmäher nicht hinkommt. 

Sie werden häufig ohne böse Absicht, aber gedankenlos auch unter überhängenden Zweigen u. Büschen eingesetzt. Igel nutzen solche Stellen gern als Tagesruheplätze, noch sind viele in ihren Winterschlafquartieren.

Durch diese Geräte werden viele Tiere stark verletzt, wobei sie nicht einmal schreien.

Wenn die Igel verletzt sind, legen Schmeißfliegen ihre Eier oft in diesen Wunden ab.

Aus diesen Eiern schlüpfen sehr schnell Maden, die zunächst das entzündete Gewebe u. das Wundsekret fressen, sich dann aber auch durch das Bindegewebe tief ins Innere des Igels vorarbeiten.
Der Madenkot belastet den Igelkörper zusätzlich zu der infizierten Wunde.

Letztendlich kommt es zum Organversagen durch Sepsis (Blutvergiftung).
 
Vielfach sind die Verletzungen auch schon so tödlich  meist nicht sofort. Es ist oft ein qualvoller Tod, den die Tiere erleiden müssen mit gebrochenen Beinen oder zerfetzten Körpern.
 
Viele  Igel  werden bes. jetzt im Verlauf des Frühjahres mit solchen Verletzungen gefunden, und häufig können sie, trotz tierärztlicher Hilfe, nicht mehr gerettet werden.

Igel gehören zu den vom Gesetzgeber geschützten Tieren.
 
Durch verstärkte Aufmerksamkeit in unserem Lebensraum könnten wir den nachtaktiven Igeln sehr helfen, damit wir sie noch lange bei uns haben dürfen.
 
 
 
(c) Karin Oehl