Montag, 31. Januar 2022

Koalitionsvertrag: Alle Tierschutz-Vereinbarungen im Check



 Artikel von PETA Nov 21


Das bedeuten die Änderungen im Tierschutzgesetz für die Tiere


Tierversuche

Wir begrüßen, dass die neue Koalition sich konkret an die Reduzierung von Tierversuchen macht und die Forschung an Alternativen und deren Umsetzung verstärken will. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Allerdings hätten wir uns bezüglich des Ausstiegs aus Tierversuchen mehr Verbindlichkeit gewünscht (so wie in den Wahlprogrammen von Grünen und SPD angekündigt). Wir fordern, dass es in der kommenden Legislaturperiode nicht nur bei einer Reduktion bleibt, sondern auf das letztendliche Ziel – Tierversuche komplett zu ersetzen – hingearbeitet wird.


Tiere in der Landwirtschaft

Es ist ein Armutszeugnis, dass Langstrecken-Tiertransporte in Länder außerhalb der EU weiterhin erlaubt sein sollen. Unzählige TV-Recherchen bestätigen das Leid der Tiere auf den tagelangen oder teils wochenlangen Transporten seit Jahrzehnten. Die Tierproduktion wird mit Milliardensummen subventioniert. Damit wird eine umwelt- und tierfeindliche Industrie künstlich am Leben erhalten. Eine bedeutende Umlenkung der Subventionen in die Pflanzenproduktion, wie wir von PETA fordern, ist im Koalitionsvertrag nicht enthalten – ebenso wenig wie Maßnahmen für eine spürbare Reduktion der Tierbestände oder der systembedingten Quälereien in den Schlachthäusern.

Es soll eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung eingeführt werden: Zwar ist die Reformierung der Tierhaltung längst überfällig, jedoch sind derzeitige Regelungen zu Haltungssystemen derart veraltet, dass auch Haltungskriterien, die höher angesetzt sind, massives Tierleid bedeuten. Verbraucher:innen wird jedoch suggeriert, dass sie nun guten Gewissens tierische Produkte konsumieren können. Dies ist bereits zu sehen bei den verschiedenen Tierwohllabeln und auch beim Bio-Label, welches trotz strengerer Haltungskriterien ein Leben voller Entbehrungen und Qualen bedeutet.

Eine Klimaneutralität ist angestrebt, weshalb der vegane Ökolandbau, der nicht explizit im Koalitionsvertrag angesprochen wird, eine bedeutende Rolle bekommen muss. Gut ist, dass die Standards der DGE aktualisiert und in der Gemeinschaftsverpflegung etabliert werden sollen. Hier muss die vegane Ernährung Hauptakteur werden. Käse darf nicht mehr aus dem Nutriscore ausgeschlossen werden.


Pelz

Im Koalitionsvertrag steht: „Wir setzen uns für ein EU-weites Verbot der Haltung und Zucht von Pelztieren ein.“

Das begrüßen wir außerordentlich – nicht nur aus Tierschutzaspekten, sondern auch aus dem Blickwinkel der Gefahrenprävention. Pelzfarmen stellen ein unberechenbares Risiko für die öffentliche Gesundheit dar, da sich dort das Coronavirus rasant ausbreiten, mutieren und auf den Menschen überspringen kann. Mutationen bergen die Gefahr, dass Impfstoffe an Wirksamkeit verlieren.

Deshalb muss sich die neue Bundesregierung konsequent für ein sofortiges Pelzfarmverbot auf EU-Ebene einsetzen und zudem umgehend anderen Ländern mit Vorbildcharakter wie beispielsweise Frankreich folgen und ein nationales Pelzfarmverbot in Deutschland einführen. Zudem fordern wir, für Deutschland und in der gesamten EU ein Pelzhandelsverbot einzuführen.


Wildtiere / Jagd /Angeln

Obwohl das Bundesjagdgesetz dringend reformiert werden müsste, wurde das Thema Jagd im Koalitionsvertrag komplett ausgeblendet. Das ist eine herbe Enttäuschung. Nicht einmal längst überfällige Tierquälereien wie die Jagd mit Totschlagfallen, die schon in vielen Bundesländern verboten ist, wurden adressiert. Es braucht ein Verbot der Hobbyjagd, ebenso sollte die Jagd auf Vögel und Beutegreifer wie Füchse und Marder untersagt werden.


Außerdem ist dieser Satz im Koalitionsvertrag zu finden, der jedoch Tierquälerei befürwortet: „Wir erkennen die Leistung der Anglerinnen und Angler für den Natur- und Artenschutz an.“ Angeln bedeutet allerdings massives Tierleid, denn auch Fische fühlen Schmerz. Der Satz ist somit nahezu als „Freibrief“ für Angler:innen zu werten, ihr tödliches „Hobby“ folgenlos weiterzuführen. Wir von PETA Deutschland fordern die Abschaffung des Hobbyangelns und auf dem Weg dahin strengere Gesetz, die zumindest auch sogenanntes Catch & Release und Wettfischveranstaltungen jeder Art untersagen sowie das Angeln mit tierischen Ködern (tot und lebendig).

Tiere in der Unterhaltungsbranche

Unser Nachbarland Frankreich hat es vorgemacht: Im November wurde dort ein konkretes Verbot von Wildtieren im Zirkus beschlossen mit konkretem Ausstiegsdatum. Sogar Ponykarussells werden verboten, ebenso wird die Haltung von Delfinen und Orcas in Zoos auslaufen.


Der Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien hier in Deutschland sieht lediglich die Erstellung einer „Positivliste“ für Wildtierarten vor, die künftig noch im Zirkus gehalten werden dürfen. Es gibt jedoch keine Tierart, die artgerecht in einem Zirkus gehalten werden kann. Mit einer solchen Erklärung bleibt Deutschland Schlusslicht in Europa beim Schutz von Tieren im Zirkus.

Auch eine Abschaffung der Zoohaltung von Tierarten oder -gruppen wie Delfinen, Menschenaffen oder Eisbären, die unmöglich dort artgerecht gehalten werden können, wurde im Koalitionsvertrag nicht erwähnt.

Heimtiere

Positiv ist die verpflichtende Identitätsprüfung für Tierverkäufe auf Online-Plattformen und dass die Kennzeichnung und Registrierung von Hunden obligatorisch werden. So kann der illegale Handel mit Welpen weiter erschwert werden. Jedoch bräuchten wir diese Pflicht auch für Katzen.

Positiv ist auch, dass Tierheime besser unterstützt werden sollen und dass Wildfänge exotischer Tiere künftig nicht mehr für den Heimtiermarkt importiert werden dürfen. Dass aber überhaupt noch exotische Tiere importiert und in Wohnzimmern gehalten werden dürfen, ist aus Sicht des Tierschutzes und vor dem Hintergrund der Coronapandemie, die ihren Ursprung vermutlich im Wildtierhandel hatte, nicht nachvollziehbar.

Petitionen Februar 22

 Gegen Delfinschlachten

Importstopp für Pferdefleisch

keine Versuche an Hunden

Gegen Krakenfarm

Schutz für Pinguine

gegen Fünfkampf mit Pferden bei der Olympiade

fur free germany

Feuerwerk endgültig verbieten

gegen Eseltötung

gegen Kaschmirwolle

Stopp Handel Haifischflossen

Stopp Wildtierhandel auf Facebook

Für die Wildtiere im Falle einer Überschwemmung