Freitag, 20. Dezember 2019

Amazonien brennt wegen Fleischkonsum

Nutztiere werden mit Soja gefüttert – und 60 Prozent davon führt die Schweiz aus Brasilien ein. 150 000 Tonnen sind es jedes Jahr. Jedes Jahr landen zudem rund 470 Tonnen brasilianisches Rindfleisch auf unseren Tellern.

Brasiliens Regenwälder sind zum Spielball der Agrarkonzerne geworden. Wo heute die Feuer wüten, weiden morgen Rinder. Damit sind auch die Konsumenten in Europa für die Abholzung des Amazonasgebiets mitverantwortlich.
Die Bilder vom brennenden Regenwald in Brasilien lösen auf der ganzen Welt Betroffenheit aus. Zwar wüten die Feuer Tausende Kilometer entfernt, dennoch hat die Katastrophe auf der anderen Seite des Atlantiks auch mit dem Konsumverhalten in Europa zu tun. Vor allem der Heisshunger auf saftige Steaks und herzhafte Koteletts befeuert die Abholzung und Brandrodung grosser Flächen im Amazonasgebiet.
«Natürlich hat auch unser Handeln viel mit dem Verlust des Regenwaldes zu tun», sagt der Professor für Welternährungswirtschaft an der deutschen Universität Göttingen, Matin Qaim. «Zum Beispiel importieren wir grosse Mengen Soja als Futtermittel für unsere Rinder und Schweine, und der steigende Sojaanbau trägt in Brasilien mit zur Regenwaldrodung bei.»    

Das Amazonasgebiet ist ein faszinierendes Ökosystem und die grüne Lunge der Welt, aber eben auch ein gigantischer Ressourcenschatz, der Begehrlichkeiten weckt: Im Regenwald lässt sich gutes Geld verdienen mit Rindfleisch und Soja, Energie und Gold. Laut einer Studie der Weltbank können gerade Landwirte im Amazonasgebiet deutlich profitabler wirtschaften als in anderen Regionen.

Fleischproduktion explodiert   

Nach Einschätzung von Umweltschützern haben Farmer die jüngsten Brände im Amazonasgebiet gelegt, um neue Weideflächen für ihre Viehherden oder Felder für den Sojaanbau zu schaffen. Üblicherweise werden bereits gerodete Waldflächen angezündet, um das Unterholz und die Baumstümpfe zu verbrennen, wie die Naturschutzorganisation Greenpeace erklärt. Bolsonaro habe aber ein politisches Klima geschaffen, in dem sich Bauern zu immer mehr Abholzung und Brandrodung ermutigt sehen, sagen Umweltschützer. Weil die Regenzeit nicht begonnen hat, breiten sich die Brände immer weiter aus.  
Die Welternährungsorganisation FAO macht die Umwandlung in Weideland für 80 Prozent der Verluste an Regenwald in der Amazonasregion verantwortlich. In den vergangenen Jahren ist die Fleischproduktion in Brasilien explodiert – rund 200 Millionen Rinder leben heute in dem grössten Land Südamerikas. Die Exporte stiegen laut einer Analyse der Organisation Foodwatch in den vergangenen 14 Jahren um mehr als 700 Prozent. Heute ist Brasilien der grösste Rindfleischexporteur der Welt.    

Was auf den riesigen Weiden und Feldern in Brasilien angebaut wird, landet auch in Europa auf den Tellern. Nach Angaben der EU-Kommission ist Brasilien der grösste Exporteur landwirtschaftlicher Produkte in die Europäische Union. Im vergangenen Jahr verkaufte Brasilien Agrarerzeugnisse im Wert von 14,5 Milliarden Euro an die EU. Durch das kürzlich vereinbarte Freihandelsabkommen zwischen dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur und der Europäischen Union könnten es in Zukunft sogar noch mehr werden.

Mercosur als weiterer Treiber   

«Die Europäische Union macht sich mit ihrer Unterschrift unter das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten an den verheerenden Waldbränden mitschuldig», sagt der Brasilien-Referent des katholischen Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat aus Deutschland, Klemens Paffhausen. «Die versprochenen niedrigeren Zölle auf Importe von Rindfleisch und Soja aus Südamerika führen zu mehr Abholzung und mehr Anbauflächen.» 

Frankreich und Irland drohen nun, das Mercosur-Abkommen angesichts der massiven Abholzung im brasilianischen Regenwald zu blockieren. Auch die EU-Kommission will über den Mercosur-Deal Druck auf die Regierung des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro ausüben.  
Allein im August wurden Satellitendaten zufolge 1700 Quadratkilometer Amazonas-Regenwald vernichtet – mehr als dreimal so viel wie im August 2018. Die Experten gehen davon aus, dass bis zum Jahresende insgesamt 10’000 Quadratkilometer Wald zerstört werden.

Ausweitung der Anbaufläche

Der ultrarechte brasilianische Staatspräsident Jair Bolsonaro ist eng mit der Agrarlobby verbündet und hat Umweltschutzauflagen gelockert. Brasilianische Bauern durften zuletzt nicht mehr fünf, sondern 20 Hektar Fläche abbrennen. Die Behörden, die illegale Rodungen verhindern sollen, wurden unter Bolsonaro geschwächt. Immer grössere Waldflächen werden daher gerodet und anschliessend abgebrannt, um Platz für die Landwirtschaft und Viehzucht zu erhalten.

Petition

Brände sollen noch zunehmen

Von Januar bis Ende August wurden in Brasilien nach Angaben von Inpe insgesamt 88’816 Feuer registriert, davon mehr als die Hälfte im Amazonasbecken. Das ist die höchste Zahl seit 2010, als im gesamten Jahr mehr als 132’000 Waldbrände gezählt worden waren. Experten befürchten, dass die Zahl der Brände im Amazonasgebiet in diesem Monat noch deutlich zunehmen wird. Demnach liegt der Höhepunkt der Rodungen im Juli, die der anschliessenden Brände im September.

Preise müssen steigen   

Noch viel wichtiger ist das Geschäft mit Soja. Mittlerweile ist Brasilien der zweitgrösste Produzent der grünen Bohne. Zuletzt wurden in dem südamerikanischen Land 117 Millionen Tonnen Sojabohnen geerntet. Auch hier geht der Löwenanteil nach China – und es könnten wegen des Handelskonflikts zwischen Peking und Washington noch mehr werden.  
Um etwas gegen die Abholzung von Regenwald für neue Acker- oder Weideflächen zu tun, sollten nach Ansicht des Klimaforschers Richard Fuchs vom Karlsruher Institut für Technologie die Konsumenten zur Kasse gebeten werden. «Der Fleischkonsum muss sinken», sagt er kürzlich der Nachrichtenagentur DPA. «Die EU-Staaten könnten Fleisch von Tieren, die mit Soja aus Regenwaldgebieten gemästet werden, pauschal besteuern. Damit würden die ökologischen Folgekosten mit eingepreist

Quelle: IG Wild beim Wild

Ratgeber Katzenkommunikation

Ratgeber Kommunikation Katzen von Vier Pfoten

Affe im Zoo

Stellen Sie sich vor, Sie werden immer wieder geschlagen und gemobbt – und können sich nirgends in Sicherheit bringen. So sieht das Leben Tag für Tag für Bili aus.

Rund 500 Menschenaffen wie Bili leiden in diesem Moment in 35 deutschen Zoos, darunter auch im Kölner Zoo. .



Zoos in Deutschland

Auf dieser Karte sehen Sie die 35 Standorte der Zoos, darunter auch der Kölner Zoo mit Kiano, einem der 500 Menschenaffen, die in deutschen Zoos leiden.


Die Haltung von Menschenaffen in Zoos ist so unnatürlich, dass Affenmütter in Gefangenschaft ihre Kinder nicht selten ablehnen. Genau das geschah auch mit Bili – und ohne den Schutz seiner Mutter wird er unentwegt von anderen Bonobos angegriffen. So lebt Bili in ständiger Angst.

Zoos wie der Kölner Zoo interessieren sich nicht für die wahren Bedürfnisse und Empfindungen von Tieren. Für solche Einrichtungen geht es lediglich darum, zahlenden Besuchern Ausstellungsstücke zu präsentieren.

 Zwei Schimpansen konnten   aus der Gefangenschaft gerettet und an eine Auffangstation überstellt werden. Die beiden befreundeten Schimpansen hatten viele Jahre in einem winzigen, dunklen Gehege verbracht und waren aufgrund der katastrophalen Haltung so depressiv, dass sie sich immer wieder das eigene Fell ausrupften.
In ihrem neuen Zuhause hatten sie genug Platz zum Klettern, Möglichkeiten zum Spielen und vor allem die Freiheit, sich so zu verhalten, wie es jedem Menschenaffen zusteht.

PETA fordert, die Zoo-Subventionen, die mit einem Haltungsverbot in Deutschland frei würden, in den Schutz der Lebensräume von Menschenaffen zu investieren.

Quelle: PETA

Großbritannien: Wildtierverbot im Zirkus - warum nicht in Deutschland?

Es gibt sie noch, die tierschutzpolitischen Fortschritte die Hoffnung machen. Nur leider nicht in Deutschland.

Das britische Parlament hat  das Ende der Wildtierhaltung im Zirkus beschlossen. Bereits ab Januar 2020 ist in England die Haltung von Löwen, Tigern, Elefanten und anderen wildlebenden Arten in Zirkussen verboten. Damit sind es nunmehr 28 europäische Länder, die die Haltung von Wildtieren im Zirkus verboten haben. In der EU haben nur noch vier Länder keine entsprechenden nationalen Vorschriften erlassen, darunter Deutschland. Und dies, obwohl der Bundesrat die Bundesregierung seit 2003 bereits dreimal aufgefordert hat, die Haltung von Wildtieren im Zirkus grundsätzlich zu verbieten.

Auch die derzeitige Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) scheint diese Bundesratsbeschlüsse nicht umsetzen zu wollen. Hinter verschlossenen Türen verhandelt sie mit Zirkusbetreibern und Dompteuren. Tierschutzverbände waren zu den Gesprächen bislang nicht eingeladen.

Damit das Leid der hunderten Wildtiere, die permanent unter erbärmlichen Umständen durch Deutschland gekarrt werden ein Ende hat, haben  Tierschutzorganisationen ein Bündnis gegründet. In einem gemeinsamen Schreiben haben sie Frau Ministerin Klöckner aufgefordert endlich zu handeln, damit die Wildtierhaltung im Zirkus auch in Deutschland ein Ende hat. 


Bündnis: https://endlich-raus.jetzt/

Quelle: animal public

PS: Im Oktober 19 hat diese sagenhafte Bundesregierung tatsächlich für den Erhalt von
Wildtieren im Zirkus gestimmt.......

Gegen Drückjagden

Schon Prof. Dr. Theodor Heuss, 1. Präsident der Bundesrepublik Deutschland, brachte es vor über 50 Jahren auf den Punkt:
 „Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit“.

Petitionen zu Weihnachten 2019

für ein Tierschutzgesetz in Ägypten

für die Galgos

für die Streuner in Europa

gegen Stierkämpfe

gegen Tiertransporte

Schutz der Elefanten

für die Schließung des LPT bei Hamburg

gegen Tierversuche

gegen das Tieropferfest

für die Tierheime in Bayern

für die Kennzeichnung von Produkten mit Tierversuchen

























Montag, 29. Juli 2019

Gegen Speziesismus

Soziale Gerechtigkeit: Was bedeutet eigentlich Speziesismus?


 

Dem Großteil der Gesellschaft ist mittlerweile bewusst, dass viele Menschen aufgrund ihres Geschlechts, einer vermeintlichen Hautfarbe, einer Behinderung, aufgrund ihres Alters oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Aber haben Sie schon einmal den Begriff „Speziesismus“ gehört? Was genau bedeutet er, und wie können wir gegen diese Form der Diskriminierung vorgehen?

In den eben genannten Arten von Diskriminierung werden Menschen ausgeschlossen und benachteiligt, weil sie angeblich „anders“ sind. Auf die gleiche Weise schreibt der Speziesismus Menschen einen höheren Status als Tieren zu. Tiere werden – anders als Menschen – lediglich als Forschungsobjekte, Nahrung, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug erachtet. Sie gelten bei der speziesistischen Denkweise als Gegenstände, die dazu da sind, die Wünsche des Menschen zu erfüllen – und zwar nur, weil sie nicht der gleichen Spezies angehören.

Einfach ausgedrückt, werden im Speziesismus Menschen gegenüber Tieren bevorzugt –  so wie manche Menschen aufgrund bestimmter Vorurteile gegenüber anderen Menschen bevorzugt werden. Speziesismus basiert auf der fehlgeleiteten Annahme, dass eine bestimmte Spezies wichtiger sei als eine andere.
 

Andere Tiere sind nicht einfach irgendwelche Gegenstände, die wir nach Gutdünken nutzen können. Es sind Individuen mit ganz eigenen Interessen – genau wie Menschen. Wir unterscheiden uns wie alle anderen Spezies auch. Doch um gegen unsere Vorurteile gegenüber anderen Spezies anzugehen, müssen wir auch nicht genau gleich sein oder die gleichen Bedürfnisse haben: Streifenhörnchen brauchen zum Beispiel kein Wahlrecht. Doch was wir wirklich brauchen, ist Offenheit gegenüber den Interessen anderer. Wir müssen anerkennen, dass wir alle Lebewesen mit Gedanken, Gefühlen und Wünschen sind. Niemand von uns sollte ausgepeitscht, angekettet oder abgestochen werden, niemand nur dazu da sein, anderen zu dienen.

Noch immer werden viele Menschen unterdrückt. Ist es da nicht einfach nur Luxusdenken, sich um Tiere zu sorgen?

Diskriminierung, Unterdrückung und Gewalt betreffen unterschiedlichste Menschen – aber eben nicht nur sie. Wenn wir uns eine gerechtere Welt wünschen, müssen wir alle Vorurteile bekämpfen – nicht nur jene, die uns persönlich betreffen.
Es ist eine bestimmte Denkweise, die zur Unterdrückung von Menschen führt – seien es Muslime und Musliminnen, Frauen, ältere Menschen, Mitglieder der LGBTQ-Community oder Menschen, denen keine „weiße“ Hautfarbe zugeschrieben wird. Die gleiche Denkweise ermöglicht die Ausbeutung von Tieren. Vorurteile nähren sich, wenn wir glauben, dass „ich“ besser bin als „du“. Dass „meine“ Interessen aus irgendeinem Grund über denen der „Anderen“ stehen.
 
Der Philosoph Peter Singer machte viele Menschen auf die Konzepte des Speziesismus und auf Tierrechte aufmerksam. In seinem bahnbrechenden Buch „Animal Liberation. Die Befreiung der Tiere“ erklärte er, er könne sich nicht vorstellen, warum man eine Form von Vorurteilen und Unterdrückung ablehnen, eine andere aber akzeptieren – ja sogar unterstützen – sollte. Viel sinniger sei es doch tatsächlich, verschiedene Unterdrückungsstrukturen wie Rassismus und Speziesismus gleichermaßen abzulehnen.

Menschen, die sich für die Gleichwertigkeit von Tieren einsetzen, sind oft auch diejenigen, die sich für LGBTQ-Rechte, die Rechte von Menschen mit Behinderung, gegen Rassismus, für religiöse Toleranz und andere Fragen der sozialen Gerechtigkeit stark machen.
Fanatismus und Diskriminierung sind falsch – egal, wer die Opfer sind. Werden wir selbst Zeugen solcher Ungerechtigkeit, müssen wir etwas dagegen unternehmen.

„So etwas wie einen Kampf, der nur ein einziges Thema berührt, gibt es nicht. Denn unsere Leben berühren stets mehr als ein Thema.”

Audre Lorde, Bürgerrechtsaktivistin und Feministin

Was kann jeder einzelne von uns also gegen Speziesismus tun?

Wenn wir etwas gegen Speziesismus unternehmen und die Rechte der Tiere anerkennen möchten, müssen wir zu allererst die Bedürfnisse von Tieren respektieren. Uns muss klar sein, dass sie ganz eigene Interessen hegen und es verdient haben, frei von Schmerz und Leid zu leben. Und wir müssen uns den Vorurteilen stellen, die es uns ermöglichen, die Augen vor dem unsagbaren Leid zu verschließen. Dieses Leid findet tagtäglich in Laboratorien, Schlachthäusern, Zirkussen und anderswo statt, und die meisten Menschen sehen einfach weg. Doch egal, wie unterschiedlich wir auch aussehen: Wir sitzen alle im selben Boot. Sobald uns das bewusst wird, stehen wir in der Verantwortung, etwas zu unternehmen.

Alle Lebewesen verdienen Respekt und Mitgefühl. Hier drei ganz einfache Möglichkeiten, wie Sie schon heute etwas gegen Speziesismus unternehmen können:

  1. Unterstützen Sie Unternehmen, die keine Tierversuche durchführen. Hunderttausende Tiere werden jedes Jahr in archaischen Versuchen vergiftet und getötet. Diese Versuche werden für Kosmetika, Körperpflege und Haushaltsprodukte durchgeführt. In unserer Datenbank finden Sie tausende Firmen, die keine Tierversuche durchführen. Ganz egal, wonach Sie suchen: Es gibt eine tierfreundliche Option.
  2. Ernähren Sie sich vegan. Wenn Sie Fleisch essen, bezahlen Sie dafür, dass jemand einem Tier die Kehle durchschneidet. Für Käse, Joghurt und andere Milchprodukte wird einem Baby die Milch gestohlen. Und wer Eier isst, verdammt eine Henne zu einem schrecklichen Leben in einem kleinen Drahtkäfig. Entscheiden Sie sich noch heute für eine vegane Lebensweise.
  3. Tragen Sie Ihre eigene Haut. Es gibt absolut keinen Grund, Tiere im Namen der Mode umzubringen. Immer mehr Marken bieten nachhaltige vegane Bekleidungsoptionen an. Kunstleder aus Ananasblättern oder Weintrauben, „Wolle“ aus Hanf und Bambus, Daunenalternativen aus Pflanzenzucker und Eukalyptus – es werden ständig neue Innovationen entwickelt.
(c) PETA

Aufklärung zum Thema Jagd


   Wildtiere gehören nicht den Hobby-Jägern (res nullius), sondern genauso gut der nicht jagenden Bevölkerung in der Mehrheit. Das Verhältnis ist dabei 4 (Jäger) zu 96 (Nichtjäger). Deshalb sollte es uns nicht egal sein, wenn eine Minderheit das Gemeingut in unserer Nachbarschaft quält.
Hobby-Jäger gehen so weit, dass sie glauben, sich für ihre Tierquälereien nicht rechtfertigen zu müssen. Hobby-Jäger sehen sich gerne als der Mittelpunkt der Schöpfung, den Urinstinkt, und tun das, was sie machen, wohl eher schlecht.
Wichtige Eckpfeiler werden im Jagdwesen nicht selten aussen vor gelassen. Es gibt weder eine gute Prävention, dass keine Lebewesen erschossen werden müssen, noch zum Beispiel Geburtenkontrolle, um Wildtierpopulationen zu stabilisieren. Wissenschaftliche Werkzeuge sind dafür längst vorhanden, wie die Immunokontrazeption, deren sich Zoos und andere Experten bedienen. Jagd bedeutet nicht weniger Wild, sondern mehr Geburten und Chaos in der natürlichen Ordnung.

Auch das Argument zur Fleischgewinnung ist faul, welches die Amateur-Jäger gerne erwähnen. Früher wurde, wenn überhaupt, nur einmal in der Woche Fleisch gegessen. In der Schweiz gibt es heute ein Übermass an ungesundem Fleisch, so viel, dass es sogar in immer grösserem Ausmass exportiert wird. An die Elfenbeinküste zum Beispiel werden jährlich über 2000 Tonnen exportiert oder 10 Mal mehr nach Deutschland, dem Hauptabnehmer.

Jagdthesen sind nicht selten ein Oxymoron. Hobby-Jäger stellen Jagdkritiker gerne als unwissend dar, selbst wenn es sich dabei um studierte und hochdotierte Fachkräfte und Wildbiologen handelt.

Was ist der Hintergrund für den Begriff Jagdtrieb?


Ganz einfach, juristisch gesehen dürfte es arglistige Täuschung sein. Jagdtrieb kaschiert den Begriff „Tötungstrieb“. Nun mag es Jäger geben, die tatsächlich glauben, etwas Gutes zu tun. Sie betrachten sich als Naturschützer. Schon der Begriff Naturschutz ist in dem Zusammenhang absurd. Das einzig Natürliche sind doch die verbliebenen Wildtiere. Ansonsten ist unsere Natur so natürlich wie eine Photovoltaik-Plantage. Monokulturen aus Fichten-, Weizen- oder Mais-Monokulturen, Boden- und Grundwasser-Verseuchung ist das, was unsere Diddlmaus-Jäger verteidigen, damit sie im Gegenzug ihrem blutigen Verlangen nachgehen dürfen. Ähnlich reziprok rechtfertigen viele Sexualtäter ihre Delikte. Aus der Vergewaltigung machen sie eine selbstlose Dienstleistung. Pädophilie sehen sie als Ergebnis gegenseitigen Verlangens. Die Diskrepanz um Hege und Pflege beginnt doch schon damit, dass Otto und Ottilie Jagdpächter die ganze Woche im Büro oder evtl. im Haushalte sitzen. Wie wollen die denn wissen, was Jagd im traditionellen Sinn ist, wenn sie nur am Wochenende ein paar Stunden Zeit haben? Selbst dann geht es zuerst einmal darum, mit dem SUV und Jagdhund Gassi zu fahren, in der Jagdhütte zu grillen und mit Gleichgeschalteten zu feiern. Ist der Kater am Morgen dann nicht zu massiv, steigt man auf den Hochsitz und knallt eben die ab, die gerade vorbeikommen. In Deutschland zum Beispiel über 500’000 gesunde Füchse pro Jagdsaison, was laut wissenschaftlichen Studien Nonsens in Reinkultur ist.

Die schreibtischverweichlichten Hobby-Jäger mit ihren Nivea gestählten Patschhändchen gehen doch nicht zur Jagd im eigentlichen Sinn. Der Begriff Jäger ist mittlerweile ein Synonym für Spass-, Hobby- und Serienkiller. Dabei dürfen wir den sexuellen Aspekt, das Jagen als Fetisch, nicht unterschätzen. Dem Begriff „Abschuss“ dürfen wir zweifellos zwei Bedeutungen zuordnen. Schliesslich ist es kein Geheimnis, dass Jäger und Jägerinnen beim Abschuss eines Tieres sexuelle Erregung bis hin zur Erfüllung verspüren können. Die heutigen Hobby-Jäger gehen nicht jagen, um sich zu ernähren. Das ist bis auf die berühmten Ausnahmen, die die Regel bestätigen, nur Makulatur. Sie gehen, um zu töten, sich am Sterben zu ergötzen, ihre subtilen Machtgelüste über andere Lebewesen zu befriedigen, als Jagdpächter ein wenig auf Grossgrundbesitzer und Landlord zu machen und sich als Herrin bzw. Herr über Leben und Tod zu fühlen. Im Grunde genommen sind sie armselige Orientierungslose. Krampfhaft versuchen sie ihr Geltungsbedürfnis, fehlendes Charisma und psychopathische Programmierung über sadistische Ersatzhandlungen zu kompensieren. Nur, das funktioniert nicht.

Jagdgegner sind die ungehörte Stimme der Wildtiere


Jagdkritiker versuchen, Wildtiere als nicht nur eine Sache darzustellen, welche man konstant militant beseitigen muss. Jagdgegner diagnostizieren Missstände und bieten Hilfestellungen, um zeitgemässe und moralische Wege zu gehen. Jagdkritiker machen viel wichtige Aufklärungs- und Diagnosearbeit. Im Gesundheitswesen gehen wir auch zu einem Arzt, der etwas diagnostiziert. Anschliessend werden wir oftmals weitergeleitet, zum Beispiel zu einer Operation, welche von Spezialisten durchgeführt wird und dann kommen wir erneut zu Fachkräften, die gegebenenfalls eine Therapie machen. Ein Einzelner kann nicht alles machen. Hobby-Jäger sowie Wildtiere brauchen professionelle Hilfe.

Die Jagd erfolgt heute nicht nur nachhaltig. Die Jagd quält sinnlos unzählige Tiere – die Jagdstatistiken belegen dies zweifelsfrei. Hobby-Jäger regulieren nicht, sie dezimieren nur und dies weder ethisch, noch nachhaltig erfolgreich. Landwirte, Forst, Weinbauer beklagen Jahr für Jahr enorme Schäden an den Kulturen.

Zerschossene Wildtierbestände produzieren jedoch mehr Nachkommen, als in unbejagten Gebieten. Hobby-Jäger sind also für die Schäden verantwortlich, besonders für die vielen Wildunfälle. Einer der Hauptgründe für die vielen Autounfälle ist, dass die Jägerschaft Rehe, Hirsche, Wildschweine und Co. in die unnatürliche Nachtaktivität treibt. In der Nacht können diese Tiere Entfernungen und Geschwindigkeiten nicht abschätzen. Weiter werden die Wildtiere von den Hobby-Jägern in den Wäldern parkiert, wo sie sich vor den Gewalttätern verstecken. Genau dort gibt es am meisten Unfälle, da die Reaktionszeit erheblich reduzierter ist, als im offenen Feld. Gäbe es mehr Beutegreifer, wie Luchs und Wölfe, gäbe es einen geringeren Schalenwildbestand, was dementsprechend auch zu weniger Unfällen, Toten und Verletzten führen würde.

Die Jagd ist ein Übel schlechthin. Unzählige Tonnen hochgiftiges Blei der Munition hinterlassen Hobby-Jäger in der Natur bei ihrem Hobby. Sie gefährden und vergiften damit die Umwelt, Tierwelt und Menschen und das fälschlicherweise hochgelobte Wildbret.

Jägerparolen sind oftmals reine Augenwischerei. Analysiert man in der Politik die Jägerfraktion, erkennt man klar, dass sie sich selten bis nie für die Natur engagieren. Ausbeutung und Eigennutz ihre wahren Interessen sind. Die sogenannten  “Experten” der Jäger sind meistens nur Interessenvertreter einer egoistischen Lobby, um das Unsägliche zu erhalten und schönzureden, um die Natur wie im Krieg zurecht zu schiessen.

Historisch gesehen ist Jagd zur Bestandesregulierung auch keine Jagd, sondern terroristischer Zooizid.

Offensichtlich vergehen sich Hobby-Jäger zum Spass an den Wehrlosen und Schutzbedürftigen. Sanitarische und therapeutische Abschüsse der Wildhüter bzw. Förster sind nicht das Gleiche, wie eine Bejagung anhand des Jägerlateins oder falsch verstandener Naturerfahrung der Hobby-Jäger. Etwas, was man wirklich liebt, missbraucht man nicht. Mensch und Tier sind empfindsame Lebewesen mit Sozialstrukturen, Familenverbänden, usw. Schädliches Handeln ist schändliches Handeln! Tiere haben Gefühle, sie können wie wir Freude, Leid, Trauer, Schmerz empfinden.

Jagd gibt vor, etwas zu sein, was gar nicht ist


Der Dachverband der Schweizer Jäger schreibt am 29.8.2011: “JagdSchweiz weiss, dass sich Wildtierbestände grundsätzlich – auch in unserer Kulturlandschaft – von selber regulieren würden.

Dennoch zeigen Hobby-Jäger meist kein Interesse an wichtigen wildbiologischen Erkenntnissen, Ökologie, Tierschutz sowie Ethik. Praktisch alles, was tierschutzwidrig ist, ist waidgerecht.

Kulturlandschaft bedeutet auch, dass man die Kultur der Gewaltlosigkeit gegenüber wehrlosen und schutzbedürftigen Lebewesen praktiziert. Jagd auf Wildtiere zum Spass ist Unkultur, genauso wie es Sodomie, Pädophilie, Stierkampf oder Krieg ist. Zivilisierte Kultur ist: Du sollst nicht verletzen und töten, dies hatte auch Hubertus – der selbsternannte Schutzpatron der Jäger – erkannt.

Ethisch weiterentwickelte Naturfreunde machen schöne Erlebnisse in der Natur, ohne Wildtiere zu exekutieren, damit sie sich wohlfühlen. Es gibt unzählige lobenswerte Menschen, welche die Natur auch nutzen, hegen und pflegen – nachhaltige, selbstlose Arbeit leisten bei der Feuerwehr, Zivilschutz, Tierschutz, Trockenmauern erstellen, Biotope pflegen, Landdienste absolvieren, Rehkitzrettung, Artenschutz usw. Keinem von denen käme es in den Sinn, dafür ein Opfer in der Form eines Lebewesens zu fordern, wie dies die Hobby-Jäger tun.

(c) Wild Beim Wild

Petitionen Juli 2019

Zum Schutze von Rehkitzen

Verbot von vorbeugenden Tötung von gesunden Hausschweinen

Rettet die Esel

Schutz von Kamelen und Pferden in Ägypten

Gegen Totschlagfallen

Für die Streuner in Ungarn

Gegen Stierkampf

Für die Singvögel in Spanien

Zum Schutz der Elefanten im Tourismus

Zum Schutz der Galgos













Sonntag, 28. April 2019

Massentierhaltung: Gewalt, Ausbeutung und Entfremdung

                 

Gewalt, Ausbeutung und Entfremdung: So funktioniert Fortpflanzung in der Massentierhaltung

  Deutschland
Das Thema Fortpflanzung spielt in der industriellen Tierhaltung eine enorm wichtige Rolle, denn ohne Nachwuchs kann es die fortlaufende Produktion tierischer Lebensmittel nicht geben. Auf eine rentable und effiziente Herstellung von Massenware angelegt, sollen alle Vorgänge dabei kostengünstig und zeitsparend gestaltet werden. Für eine natürliche Reproduktion ist in dem System Massentierhaltung folglich kein Platz. Die romantische Vorstellung davon, dass in den Ställen männliche und weibliche Tiere zusammenleben und sich ab und an mit einem Artgenossen ihrer Wahl paaren, entspricht dabei so gut wie nie der Realität.
Um in kurzer Zeit so viel Nachwuchs wie möglich zu produzieren, wird die Vermehrung der Tiere in der Massentierhaltung von Menschen organisiert und durchgeführt. Die Vater- und Muttertiere bekommen sich dabei meist überhaupt nicht zu Gesicht. Ziel ist es, dass möglichst viele Tiere trächtig werden, da jene, die keinen Nachwuchs bekommen, trotzdem mit Nahrung versorgt werden müssen, Platz wegnehmen und somit als nicht profitabel gelten. Es gibt sogar spezifische Berufe, wie zum Beispiel sogenannte Besamungstechnikerinnen und -techniker, die eigens für die Befruchtung der Tiere verantwortlich sind. Anstelle des ursprünglichen Fortpflanzungsakts, müssen die Tiere automatisierte Abläufe und technisierte Eingriffe mit speziellen Geräten über sich ergehen lassen, wie die folgenden Beispiele verdeutlichen.

 

“Absamung” der männlichen Tiere

Damit weibliche Tiere künstlich befruchtet werden können, müssen zunächst die Spermien von männlichen Tieren gewonnen werden. In der Rinderzucht werden dazu beispielsweise Attrappen oder kastrierte “Standbullen” eingesetzt, die in dem ausgewählten Bullen einen “Aufspringreflex” auslösen. Während er glaubt, sich gerade mit einem weiblichen Tier fortzupflanzen, wird sein Sperma mithilfe eines Auffangrohrs von einem Menschen eingesammelt. Im Labor werden die Spermien untersucht, verdünnt und eingefroren, bis eine Kuh paarungsbereit wird, deren biologisches Ausgangsmaterial, den Zuchtkriterien zufolge, mit dem des Bullens übereinstimmt.
Männliche Puten in Massentierhaltung sind aufgrund der starken Überzüchtung kaum mehr in der Lage, sich auf eigenen Beinen zu halten, geschweige denn sich selbstständig fortzupflanzen. Bei der sogenannten Absamung sind deshalb mindestens zwei Personen beteiligt, um das Tier gewaltsam in einem sogenannten Absamungsgerät zu fixieren. Während nur noch seine hintere Hälfte aus dem Gestell herausragt, wird der Puter dann zur sexuellen Stimulierung manipuliert, bis es möglich ist, seine Spermien in Plastikröhrchen einzufangen.
Männliche Schweine, die zur Zucht eingesetzt werden, dürfen oft kein einziges Mal in ihrem Leben eine Paarung mit einem weiblichen Schwein erleben. Manche von ihnen sind aufgrund der Überzüchtung so anfällig für Krankheiten, dass sie das sterile Umfeld ihres Stalls niemals verlassen dürfen und ihr ganzes Leben lang nur mit wenigen Menschen in Berührung kommen. Bei ihrer “Absamung” wird üblicherweise nach der sogenannten Handmethode verfahren (s. Foto rechts). Ähnlich wie bei den Rindern, kann es vorkommen, dass ihnen zunächst die Sicht auf das Hinterteil von anderen, durch Gitter von ihnen getrennten “Zuchtebern” gewährt wird. Da die Tiere auf den ersten Blick nicht erkennen können, ob es sich dabei um eine männliches oder ein weibliches Tier handelt, wirkt dieser Kontakt anregend und führt zu einer vermehrten Ausschüttung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron. Der Eber ist folglich bereit zur Paarung und wird zu einer Schweine-Attrappe geführt, die er als Sprungpartnerin akzeptiert und sie besteigt. In circa zwanzig Minuten kann ein Eber bis zu einen Liter Ejakulat produzieren, doch dazu muss er die ganze Zeit über von einem Menschen mit der Hand stimuliert werden. Die Spermien werden mit Hilfe eines Plastikgefäßes aufgefangen, verdünnt, in kleine Behälter abgefüllt und von Kurieren an die Zuchtbetriebe ausgeliefert.

 

Künstliche Befruchtung der weiblichen Tiere

In der freien Natur läuft der Paarungsvorgang von Schweinen so ab, dass sich das männliche und das weibliche Tier zunächst einmal kennenlernen, sich berühren, gegenseitig beschnuppern und umkreisen, sich mit bestimmten Lauten und Botenstoffen Signale geben und miteinander kommunizieren. Die eigentliche Paarung dauert verhältnismäßig lange, etwa zehn bis zwanzig Minuten.
Für die künstliche Befruchtung in der industriellen Tierhaltung müssen die weiblichen Schweine jedoch in engen Kastenständen stehen (s. Foto rechts). Dabei kann es vorkommen, dass zu ihrer Stimulation in Sichtweite ein Eber an ihnen vorbei getrieben wird; häufig bleibt ihnen jedoch selbst dieser Kontakt mit dem anderen Geschlecht untersagt, weil stattdessen künstlicher Eberduft aus der Sprühdose eingesetzt wird. Während der Besamung, wird ihnen dann entweder von einem Menschen von hinten in den Rücken gedrückt, oder es werden speziell konstruierte Stimulationsgeräte benutzt, die für eine “vollautomatische, ordnungsgemäße und gleichmäßige Stimulation” sorgen sollen. Schließlich erfolgt die künstliche Besamung durch eine Person, indem die Spermien des Ebers mit Hilfe von Kunststoffröhrchen in den Körper des weiblichen Tieres eingeführt werden.
Milchkühe werden befruchtet, indem ihnen zunächst der Arm einer Person gewaltsam in das Rektum und anschließend weitere Instrumente oder Kanülen in die Geschlechtsorgane eingeführt werden. Über diese gelangt das Sperma der Bullen in ihren Körper (s. Foto unten). Auch bei Puten und Hühnern läuft die Besamung nach einem ähnlichen Muster ab. Die weiblichen Tiere werden zusammengetrieben und von einem Menschen fixiert – eine häufig gewaltsame und äußerst stressige Prozedur für die sensiblen Tiere. Anschließend werden die Geschlechtsorgane leicht herausgestülpt und die Pute wird mit Hilfe von Kunststoffkanülen von einer weiteren Person besamt.

 

Gewalt, Ausbeutung und Entfremdung

Aus ethischer Sicht ist die künstliche Fortpflanzung in diesem Ausmaß aus vielerlei Hinsicht problematisch: in der Massentierhaltung wird den Tieren das Ausleben ihrer Sexualität, ihrer grundlegenden Bedürfnisse und natürlichen Verhaltensweisen verwehrt. Anstatt die Abfolgen des Betriebs an ihrem biologischen Rhythmus zu orientieren, wird dieser an die Rahmenbedingungen der Produktionsprozesse angepasst. Der Einsatz von Hormonen zur Regulierung der weiblichen Zyklen ist zum Beispiel in der Schweinezucht Standard. Durch die hormonelle Steuerung soll der Eisprung der Schweine synchronisiert und später auch die Geburt der Ferkel gleichzeitig eingeleitet werden, um dadurch die Arbeitsprozesse in den Betrieben zu vereinfachen.
Der Einsatz weiterer fragwürdiger Hilfsmittel zur industriellen “Tierproduktion” – potenzsteigernde Präparate, Gleitmittel, Besamungs- und Stimulationsprodukte – sollen für einen reibungslosen und schmerzfreien Ablauf sorgen, doch sie schaffen für die Tiere ein abnormales und völlig entfremdetes Umfeld; weit entfernt von ihrem natürlichen oder artgerechtem Verhalten. Zudem geschehen alle Verfahren ohne die Einwilligung der Tiere. Da die Tiere sich nicht selbst wehren können, bleiben sie ständigen Situationen der Ausbeutung ausgesetzt.

 

Familien werden auseinandergerissen

Hinzu kommt, dass sich die meisten Tiermütter nur für kurze Zeit oder gar nicht um ihre eigenen Babys kümmern dürfen. Milchkühen wird ihr Kalb häufig nach wenigen Tagen, Stunden oder sogar direkt nach der Geburt entrissen, damit ihre Muttermilch für den menschlichen Konsum verkauft werden kann. Puten in der industriellen Tierhaltung dürfen ihren Nachwuchs niemals kennenlernen. Sie legen ihre Eier zwar in Nestern ab, doch diese werden von Maschinen ausgebrütet. Für die sozialen Tiere ist die Trennung von Mutter und Kind genauso grausam, wie es für uns Menschen der Fall ist.

 

Tierschutz in der EU-Wahl am 26. Mai 2019



In den letzten Monaten gab es auf Bundesebene, unter der Regierung von CDU und SPD, in Niedersachsen, ebenfalls von CDU und SPD regiert und in NRW unter der Direktive von CDU und FDP zahlreiche dramatische tierschutzpolitische Rückschritte. Die Interessen der Landwirtschafts- und Jagdlobby wurden über die fühlender Lebewesen gestellt, das Verfassungsziel Tierschutz geflissentlich ignoriert. Diese Entwicklung macht deutlich, wie entscheidend Wahlen für den Tierschutz sind. In diesem Jahr werden nicht nur vier Landtage gewählt, sondern auch das EU-Parlament. Obwohl Tierschutzpolitik offiziell nicht Aufgabe der EU ist, haben viele EU-Vorschriften, z.B. zum Verbraucherschutz oder zum Handel, ganz direkt Einfluss auf das Schicksal von Abermillionen Tieren.

Was wollen die Parteien unternehmen, um die grausame Pelztierhaltung zu beenden? Wie wollen die Parteien  den für die Unterhaltungsindustrie eingesperrten Wildtieren helfen ?
Wie wollen sie den Handel mit bedrohten Arten zu stoppen.? Quelle: Animal Public

SPD
.... die restlichen Mittel sollen für Maßnahmen zum Natur- und Tierschutz sowie der nachhaltigen Entwicklung reserviert werden. Ziel der Reform sei keine Kürzung der Agrarförderung – im derzeitigen mehrjährigen Finanzrahmen der EU enthält sie über 400 Milliarden Euro – sondern die „Bindung an Kriterien, die den Menschen in den ländlichen Betrieben, den ländlichen Regionen sowie dem Tier- und Umweltschutz zugutekommen“.

Tierschutzpartei
Die Tierschutzpartei möchte vorrangig mit den Themen Tierschutz und Tierrechte, Umweltschutz und Artenvielfalt  für die Idee gewinnen, dass die Stimmlosen und Schwächsten eine politische Vertretung in Brüssel und Straßburg benötigen. Millionen von empfindsamen Tieren werden europaweit unter qualvollen Bedingungen gehalten, transportiert und getötet. Die EU als wichtigster Gesetzgeber duldet diese Verstöße gegen alle Tierschutzvorgaben nicht nur, sondern gibt jedes Jahr rund 60 Milliarden Euro für die Agrarindustrie aus, darunter viele Betriebe und sogar Großkonzerne mit Massentierhaltung. Folge dieser falschen Agrarpolitik ist nicht nur die steigende Gefahr von Epidemien und multiresistenten Keimen, sondern etwa auch massiver Rückgang der Artenvielfalt, Boden- und Trinkwasserprobleme sowie Regenwaldrodungen für Tierfutterimporte. Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz will insbesondere einen Agrarwandel vorantreiben weg von der Stützung umweltschädlicher, riskanter und quälerischer Tierhaltung und Monokultur hin zur Förderung von tierleidfreier, umweltverträglicher und gesunder Landwirtschaft.

Insgesamt kämpfen derzeit Tierschutzparteien in elf EU-Mitgliedsstaaten für eine Korrektur der europäischen Politik hin zu mehr Mitgefühl und Achtung vor jedem empfindungsfähigen Lebewesen.


AfD:
Tierwohl, Transport und artgerechte Haltung


Die AfD steht für eine konsequente Umsetzung der Tierschutzgesetze im Sinne unserer Verantwortung für Tiere als fühlende Mitgeschöpfe. Wir wollen in der Nutztierhaltung artgerechte Haltungssysteme fördern, die an die Tierart angepasst sind. Dazu gehört auch der Transport. Wir fordern: eine Beschränkung von Tiertransporten auf die Dauer von sechs Stunden, einschließlich umfassender Kontrollen und entsprechender Sanktionierung von Verstößen. Der Export von lebenden Schlachttieren nach außerhalb der EU-Außengrenzen ist zu verbieten. Das Schlachtregime kann außerhalb der EU nicht kontrolliert werden und steht häufig mit den europäischen Tierschutzgesetzen, die auch ein Ausdruck unserer Werte sind, im Widerspruch. Die sich in tierartgerechten Haltungen entwickelnden robusten und gesunden Nutztierbestände tragen durch eine Verminderung des erforderlichen Antibiotika-Einsatzes erheblich zur Vermeidung multiresistenter Keimbildung bei. Die Schlachtung nach religiösen Ritualen ist nur nach ausreichender Betäubung zu gestatten. Die Dauer der Betäubung muss für den gesamten Schlachtvorgang inklusive Tod durch Verbluten gewährleistet sein.

Die Grünen
Gerade angesichts der Klimakrise brauchen wir eine Abkehr von den großen Tierbeständen. Neben den ökologischen Problemen wird schlicht die Futtergrundlage zu knapp, wenn wir nicht alle Ziele der Welternährung und des Naturschutzes über Bord werfen wollen. Deshalb sollten alle Förderungen daran gekoppelt werden, dass die Anzahl der Tiere pro Fläche begrenzt wird. Ein Betrieb sollte also nur so viele Tiere haben, wie er mit dem Ertrag seiner Flächen grundsätz-lich ernähren kann. Wir wollen eine kreislaufbasierte Landwirtschaft,
tdie überwiegend regional verortet ist, anstatt das Futter aus Über-see zu beziehen.Wir halten Tiere in sehr großer Zahl, um sie zu töten und zu essen. Daraus ergibt sich eine ethische Verpflichtung. Viel zu häufig konkurrieren die EU-Länder um die niedrigsten Preise und redu-zieren so die Tierschutzstandards. Wir wollen hingegen, dass die EU alle Tiere durch neue Gesetzgebung und ordnungsgemäße Durchführung bestehender Regelungen schützt. Wir wollen den Tierschutz bei Zucht, Haltung, Transport und Schlachtung inner-halb von zehn Jahren durch ordnungsrechtliche Vorgaben erheb-lich verbessern, sodass Tierhaltung an den Bedürfnissen der Tiere orientiert ist. Tierprodukte, die den EU-Tierschutzstandards nicht entsprechen, sollen nicht mehr in die EU importiert werden. Zudem sollte eine pflanzliche Ernährung unter anderem durch Aufklä-rungsarbeit und gezielte Angebote gefördert werden.Je weniger Tiertransporte, desto besser für die Tiere. Falls Transporte nicht vermieden werden können, müssen sie so unstra-paziös wie möglich sein. Daher fordern wir, dass Tiere verpflich-tend zu einem nahe gelegenen Schlachthof gebracht werden müs-sen – statt zu dem, der am billigsten arbeitet –, und wollen deshalb Tiertransporte auf maximal vier Stunden begrenzen. Wir wollen regionale Schlachtstätten und mobile Schlachteinrichtungen för-dern sowie regionale Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen aufbauen, um eine Infrastruktur für regionale, tierschutzkonfor-me Schlachtung zu schaffen. Hierzu gehört auch, Schlachthöfe unter Wahrung des Beschäftigtendatenschutzes durch Videoka-meras besser zu überwachen. Dabei aufgedeckte Verstöße ge-gen das Tierschutzgesetz müssen konsequent, hart und sofort geahndet werden.Tierschutz darf nicht an nationalen Grenzen enden. Tiertrans-porte für Zucht, Schlachtung, Tierversuche und Heimtierhaltung müssen europaweit kontrollierbar sein. Das geltende Recht muss umgesetzt werden. Wir wollen den Tierschutzvollzug auch auf eu-ropäischer Ebene stärken. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz müssen konsequent erfasst und geahndet werden.Exporte lebender Schlachttiere sowie Mast- und Zuchttiere in Länder außerhalb der EU sowie jede Form von Klonen und Qualzucht wollen wir verbieten. Stattdessen sollen Samen und Fleisch transportiert werden. Wir wollen dafür sorgen, dass Tiere in der EU nicht betäubungslos kastriert werden dürfen und solche Tiere auch nicht mehr in den EU-Binnenmarkt eingeführt werden.
tDas Verbot von Tierversuchen in der Kosmetik muss konsequent umgesetzt und auf weitere Produkte und andere Bereiche, wie zum Beispiel die Chemikalienprüfung, ausgeweitet werden. . Zusätzlich benötigen wir eine verbindliche Ausstiegsstrategie aus den Tierversuchen sowie eine verstärkte Förderung für die Erforschung von Alternativen. Bestehende Alternativen sind anzuwenden. Auch Haus- und Straßentiere müssen in Europa ein würdiges  Leben haben. Wir fordern ein Ende der Tötung von streunenden Katzen und Hunden. Stattdessen müssen öffentliche und private Maßnahmen der Geburtenkontrolle, etwa die Kastration, gestärkt werden. Auch eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen wollen wir einführen.Wildtiere, ihre Habitate und Zuggebiete wollen wir besonders schützen. Hierfür sind internationale Arten- und Naturschutz-abkommen konsequent umzusetzen. Wir wollen illegalen Wildtierhandel in Europa bekämpfen und den Import von Wildtieren und -pflanzen in die EU besser regulieren. So wollen wir die Instrumente internationaler Artenschutzabkommen (zum Beispiel CITES) stärken und zielgerichteter sowie schneller anwenden. Für Arten, die selbst in zoologischen Gärten nicht art- und anspruchs-gemäß gehalten werden können, wollen wir den Import beenden, internationale Arterhaltungszuchtprogramme jedoch ermöglichen

CDU - nichts zu Tierschutz gefunden

FDP - nichts zu Tierschutz gefunden
 

Petitionen April 2019

zum Schutze der Elefanten

gegen die Hobbyjagd in Brasilien

für die Menschenaffen

gegen Tiertransporte

für die Wölfe

für bessere Tierschutzgesetze

Totschlagfallen verbieten