Sonntag, 7. Juni 2015

Schutz vor Giftködern

Wie man die Tiere schützen kann – und wie man Hysterie vermeidet.

Woher kommt der Hundehass?
Man redet schnell von Hundehassern, die sich über Gebell oder Hundekot ärgern. Aber es ist ein großer Schritt vom Ärger über einen Hundehaufen zum qualvollen Töten eines Hundes. Wer so etwas macht, muss eine psychologische Störung haben. Und wer Tiere quält, bei dem ist der Sprung zu Gewalt gegen Menschen oft nicht weit.
 
Werden derzeit mehr Giftköder ausgelegt als noch vor ein paar Jahren?
Leider häufen sich die Fälle. Während es sich vor einem oder zwei Jahren noch meist tatsächlich um Giftköder gehandelt hat, sind es heute oft Rasierklingen, Nägel oder Schrauben, die in Wurst versteckt werden.
 
Wie akut ist es, wenn ein Hund einen Köder gefressen hat?
Sehr akut. Es gibt Pflanzenschutzmittel, bei denen der bloße Kontakt ausreicht, um die Tiere zu vergiften – sie müssen die Köder nicht einmal fressen. Andere Mittel wirken über Tage.
 
Bleibt Hundehaltern nur noch der Maulkorb als Schutz für ihre Tiere?
Wenn ein Fall bekannt ist, sollten die Hunde an der Leine geführt werden. Wenn es nicht anders geht, kann auch ein Maulkorb sinnvoll sein, ja. Im Trend sind auch Antigiftködertrainings, bei denen Hunde lernen, nichts vom Boden aufzunehmen.
 
In sozialen Netzwerken kursieren viele unbestätigte Meldungen. Entsteht da eine Hysterie?
Damit das nicht passiert, fordern wir ein zentrales Melderegister, das von behördlicher Seite geführt wird. Ganz wichtig ist es aber, dass jeder, der einen Köder findet, das der Polizei meldet. Nur dann kann man den Tätern auf die Spur kommen.