Dienstag, 17. Dezember 2013

Petiton für Mindeststandards zur Haltung von Milchkühen

Im Durchschnitt trinkt jeder Bundesbürger etwa 54 Liter

Milch pro Jahr. Hinzu kommen noch weitere Milchprodukte

wie Joghurt, Butter, Sahne oder Käse. Die Milchproduktion

pro Kuh hat sich in den letzten Jahrzehnten fast verdoppelt.


Eine eigene gesetzliche Verordnung für Milchkühe, die
Mindeststandards für deren Haltung festlegt, gibt es in Deutschland nicht.
In den letzten Jahrzehnten wurden
Kühe durch Züchtung und den Einsatz von Kraftfutter zu Höchstleistungen getrieben.
Heute erreichen viele nicht einmal ein Viertel ihrer natürlichen Lebenserwartung von
ca. 20 Jahren.
 
Bei vielen konventionellen Milchmarken ist nicht nachvollziehbar, wie die Milchkühe
gehalten werden. Begriffe wie „artgerechte Tierhaltung“ oder Bilder von Kühen auf
der Weide sagen nichts über die konkreten Haltungsbedingungen und das Wohl der
Kühe aus.

Grasende Milchkühe auf der Weide sind in Deutschland immer seltener zu finden.
Der Trend geht zur ausschließlichen Stallhaltung. Viele Milchkühe in Deutschland
werden ihr gesamtes Leben über im Stall gehalten, wo sie ihre natürlichen
 Verhaltensweisen  kaum ausleben können. Mittlerweile gibt es für die Mehrzahl der Kühe
 Laufställe, in denen sie nicht mehr angebunden an einer Stelle stehen müssen. Doch
 regelmäßiger Auslauf im Freien sowie unterschiedliche Licht- und Klimaverhältnisse spielen
 für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Milchkühe eine entscheidende Rolle.

Statt frischem Gras oder Heu bekommen die Tiere in konventionellen Betrieben Kraft -
futter und Silage. Eine auf Hochleistung ausgerichtete Ernährung – zu viel Kraftfutter
und zu wenig Raufutter – kann jedoch zu erheblichen gesundheitlichen Problemen
führen.

Eine Hochleistungskuh produziert heute in Hochphasen bis zu 50 Liter Milch
pro Tag oder mehr als 12.000 Liter pro Jahr. Ohne Kraftfutter wäre dies nicht möglich.
Diese unnatürlich hohe Milchleistung gleicht einem täglichen Marathon und
zerrt an den Kräft n der Tiere. Die Folgen sind Stoffwechselstörungen und
Fruchtbarkeitsprobleme. Hinzu kommen Euter-, Gelenkentzündungen und
Lahmheiten – bedingt durch die Enge und Beschaffenheit vieler Ställe.

Die meisten Rinderrassen tragen natürlicherweise Hörner – auch die Weibchen. Um
 Verletzungen in zu kleinen Ställen zu verhindern, werden in der konventionellen
 Kuhhaltung routinemäßig vielen jungen Kälbern vor der sechsten Lebenswoche die
 Hörneransätze herausgebrannt. Oft passiert das ohne Betäubung, obwohl der Eingriff für
 das Kalb schmerzhaft ist. Ein Rind ohne Hörner ist in seinem gesunden Sozialverhalten
 eingeschränkt.

Auf Bio-Höfen darf die Enthornung laut EU-Öko-Verordnung nur mit
 Ausnahmegenehmigung und unter Einsatz von Betäubungs- und/oder Schmerzmitteln
 durchgeführt werden. Die Praxis der zusätzlich privat-zertifizierten Bio-Höfe unterscheidet
sich dabei sehr: Einige machen häufiger von der Ausnahmegenehmigung Gebrauch
und der Einsatz genetisch hornlos gezüchteter Rinder wird dort empfohlen.

Ähnlich wie bei uns Menschen trägt die Kuh ihr Kalb neun Monate aus. Doch in
der Milchviehhaltung werden die Kälber sofort oder wenige Stunden nach der
Geburt von den Müttern getrennt.

Auf einigen Bio-Höfen dürfen die Kälber etwas länger bei ihren Müttern bleiben
oder zumindest in den ersten Tagen bei ihnen saugen. Auch alternative Formen der
Kälberaufzucht wie zum Beispiel die Ammenkuhhaltung werden von einigen Landwirten
praktiziert. Dort werden zwei bis vier Kälber von einer Ammenkuh aufgezogen
und gesäugt.


Durch unser Kaufverhalten können wir dafür sorgen, dass es den Kühen besser geht.

Machen Sie mit!
 



Petition