Mittwoch, 12. Februar 2014

Giraffentötung in Dänemark spricht gegen Zuchtpraktiken in Zoos

Das Beispiel der in Dänemark getöteten Giraffe „Marius“ zeigt das Zucht-Dilemma der Zoos und den problematischen Umgang mit sogenannten „überzähligen“ Tieren.

Leider ist „Marius“ (18 Monate alter Giraffenbulle, der im Zoo Kopenhagen getötet wurde, weil kein Platz für ihn war)  kein Einzelfall. Überall in Europa propagieren Zoos die Tötung von Zootieren seit Jahren als angeblich notwendige Managementmaßnahme. Der Verband deutscher Zoodirektoren hat schon vor vielen Jahren gefordert, dass das Töten aus Platzgründen erlaubt werde.

So werden alljährlich auch in deutschen Zoos gesunde Tiere getötet. 2008 wurden beispielsweise im Magdeburger Zoo drei Tigerbabys direkt nach der Geburt eingeschläfert, weil sie sich nicht zur Zucht eigneten. Der Direktor und seine Mitarbeiter wurden später deswegen rechtskräftig verurteilt.

Diese Art und Weise der Bestandsregulierung stellt allerdings nicht nur einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar, sondern ist auch ethisch unverantwortlich.

Viele Zoos züchten nahezu unkontrolliert, obwohl sie nicht ausreichend Platz für den Tiernachwuchs besitzen und nicht klar ist, was später mit diesem geschieht.

Was Zoobesucher oft nicht ahnen: Diese "überzähligen" Tiere, die zunächst noch durch ihr niedliches Aussehen viele Zuschauer begeistern, werden, sobald sie aus dieser Rolle herausgewachsen sind, häufig getötet, verfüttert oder an dubiose Tierhändler, Zirkusse oder Privatpersonen verkauft. So ist weiteres Leid vorprogrammiert.

Eine Vermehrung von Zootieren sollte aus Tierschutzsicht grundsätzlich nur ermöglicht werden, wenn auch für die Nachkommen eine artgemäße Unterbringung gesichert ist.

Quelle