Sonntag, 22. November 2015

Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Tierzuchtanlage in Sachsen-Anhalt ein – und ermittelt weiter gegen Tierschützer

Animal Rights Watch (ARIWA) veröffentlichte 2013 schockierendes Material aus der "van Gennip Tierzuchtanlagen GmbH" in Sandbeiendorf in Sachsen-Anhalt.
Wegen massiver Tierquälerei und zahlreicher tierschutzrechtlicher Verstöße zeigte ARIWA den Betreiber darüber hinaus an.

Bei der anschließenden behördlichen Kontrolle wurden die Verstöße gegen die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung bestätigt und mit Bußgeld im sechsstelligen Bereich geahndet.

Die Staatsanwaltschaft Magdeburg stellt nun jedoch die Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ein. Gleichzeitig wird weiter gegen die Tierschützer wegen Hausfriedensbruch ermittelt. Damit zeigt sich erneut, dass das Tierschutzgesetz keinen wirklichen Wert hat.

Die Staatsanwaltschaft bezweifelt, dass die Tiere im Sinne des Tierschutzgesetzes erheblich leiden, dass ihnen Schmerzen zugefügt werden oder dass das Wohlbefinden über ein schlichtes Unbehagen hinaus beeinträchtigt ist. Zu behaupten, viel zu enge Kastenstände, kein ständig vorhandenes Trinkwasser und zu enge Gruppenbuchten würden kein Leid verursachen, ist einfach zynisch. Allein die illegale Haltung von Ebern in Kastenständen, wie sie in Sandbeiendorf vorgefunden wurde, reicht für eine Strafverfolgung aus. Aber schon die legalen Haltungsbedingungen, wie sie in Verordnungen und Erlassen geregelt sind, widersprechen dem Tierschutzgesetz fundamental und bedeuten massive Tierquälerei.

Während Tierhalter selbst bei tausendfacher offensichtlicher Tierquälerei nicht mal vor Gericht kommen, ermittelt dieselbe Staatanwaltschaft wegen Hausfriedensbruch weiter gegen die Tierschützer, die die Tierschutzverstöße aufgedeckt haben. Dabei sind Filmaufnahmen aus Tieranlagen das einzige Mittel, um den seit Jahren leidenden Tieren zu helfen und die Menschen über diese tierquälerischen Zustände in der Tierindustrie zu informieren.

  Solange Tiere in unserer Gesellschaft als Ware und Produktionsmittel gelten, werden grausame Zustände unvermeidlich und Rechtsverstöße und Tierquälerei an der Tagesordnung sein. Deshalb ist die Politik gefordert, pflanzliche Alternativen und die bio-vegane Landwirtschaft zu fördern.

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