Donnerstag, 29. Dezember 2022

7 Praktiken, die in der Tierhaltungsindustrie verboten werden sollten

 

  1. KEULEN

Unter Keulen versteht man die vorzeitige Massentötung von Tieren in einem Betrieb. Die Tiere werden mit Gas getötet, gegen den Boden geschlagen oder durch ein unter Strom stehendes Wasserbad gezogen. Dies geschieht typischerweise dann, wenn bei den Tieren der Verdacht besteht, dass sie an einer Krankheit leiden, wie etwa der Vogelgrippe. In letzter Zeit wurden jedoch zusätzlich Hunderttausende von Tieren aufgrund von Unterbrechungen in der Versorgungskette im Zuge der Coronavirus-Pandemie getötet.


  1. TOTSCHLAGEN

In der Fleischindustrie ist das Totschlagen von Tierkindern gängige Praxis. Arbeiter*innen töten Ferkel, die schwach oder krank sind oder von denen nicht erwartet wird, dass sie das Marktgewicht erreichen, indem sie sie auf den harten Boden schlagen. Einige Staaten haben Maßnahmen ergriffen, die diese Praxis illegal machen, aber in vielen Bereichen ist sie nicht nur legal, sondern gilt auch als akzeptable Form der “Euthanasie”.


  1. ÜBERZÜCHTEN

Hühner in der Fleischindustrie werden in der Regel so gezüchtet, dass sie viel zu schnell wachsen. Die Vögel leiden unter schmerzhaften Missbildungen, viele brechen unter ihrem eigenen Gewicht zusammen und können weder stehen noch gehen. Da sie sich nicht vom Boden erheben können, entzünden sich ihre Bäuche durch den mit Ammoniak durchtränkten Boden. Viele sterben an Hunger oder Durst, weil sie nicht in der Lage sind, zu Nahrungs- und Wasserquellen zu gelangen.


  1. KÜKENSCHREDDERN

Männliche Küken gelten in der Eierindustrie als nutzlos, weil sie keine Eier legen können und nicht zu der für Fleisch gezüchteten Rasse gehören. Deshalb werden sie kurz nach dem Schlüpfen in Müllsäcke geworfen, wo sie ersticken oder erdrückt werden. Viele werden mit CO₂ vergast, durch Stromschläge oder Genickbrüche getötet, oder geschreddert und bei lebendigem Leibe zerfetzt. Deutschland und Frankreich haben das Kükentöten zum 01.01.2022 verboten. Es gibt derzeit verschiedene Alternativen zum Kükentöten, eine davon ist die In-ovo-Sexing-Technologie. Diese Technologie ermöglicht es, das Geschlecht der Küken vor dem Schlüpfen zu bestimmen und die Eier mit männlichen Embryonen zu vernichten und in der Tierfutterproduktion zu verarbeiten, noch bevor die Küken zur Welt kommen. Weiterhin können die männlichen Küken auch aufgezogen werden, obwohl sie langsamer an Gewicht zulegen. Frankreich und Deutschland haben außerdem auch die anderen EU-Länder zu einem Verbot aufgefordert. Der Vorstoß wurde auch von Irland, Luxemburg, Österreich, Portugal und Spanien unterstützt – und doch bleibt diese Praxis in der EU und vielen anderen Ländern nach wie vor legal und betrifft weltweit bis zu 7 Milliarden Küken pro Jahr.


  1. ENTHORNEN

Beim Enthornen werden die Hörner oder das Horngewebe eines Rindes entfernt. Dies geschieht üblicherweise in der Milchindustrie und ist für die Tiere äußerst schmerzhaft, da die Hörner voller Blutgefäße und empfindlicher Nervenenden sind. Die Qualen sind umso größer, da das Enthornen bei unter sechs Wochen alten Kälbern oft ohne jegliche Betäubung durchgeführt wird. Während einige Milchbetriebe hornlose Kühe verwenden (Kühe, die so gezüchtet werden, dass sie keine Hörner entwickeln), praktiziert die Mehrheit der Milchbetriebe immer noch das Enthornen.


  1. KASTRIEREN OHNE SCHMERZLINDERUNG

Stell dir die Qualen vor, die du ertragen müsstest, wenn jemand dir bei vollem Bewusstsein Körperteile abschneiden würde. In den meisten Schweinezuchtbetrieben geschieht dies bei männlichen Ferkeln mit deren Genitalien. Angestellte halten sie fest, schneiden ihnen den Hodensack auf und reißen oder schneiden ihnen die Hoden ab – und das alles, während die Ferkel alles spüren können. 


  1. ANBINDEHALTUNG

Jedes zehnte Rind in Deutschland muss in Anbindehaltung leben – das sind insgesamt etwa 1 Million Rinder. Viele davon für 365 Tage im Jahr. Die Tiere haben lediglich eine Fläche zur Verfügung, die kaum größer ist als sie selbst. Sie können sich nur hinlegen, nicht einmal umdrehen. Ihr ganzes Leben findet auf dieser Fläche statt. Auch die sogenannte Kombinationshaltung, bei der die Tiere zeitweise Auslauf bekommen, ändert nichts an dem Leid, das den Tieren durch die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit angetan wird, wenn sie sonst angebundenen werden. 

(c) animal equality