Sonntag, 6. März 2011

Hände weg von Wildvögeln !

Nur selten benötigen Jungvögel wirklich unsere Hilfe.

Die meisten Jungvögel verlassen das Nest bereits, bevor ihr Gefieder ausgewachsen ist. Sie wirken sehr hilflos, werden jedoch weiterhin von ihren Eltern betreut. Aus dem Nest gefallen oder von den Altvögeln verlassen sind sie fast nie!

Abgesehen davon, dass das Mitnehmen von Jungvögeln gegen das Natur- und Artenschutzgesetz verstößt, ist es sehr schwierig, handaufgezogene Vögel später in die Freiheit zu entlassen.
Der Mensch sollte deshalb nur eingreifen, wenn sich innerhalb von einer Stunde kein warnender Altvogel in der Umgebung bemerkbar macht und füttert, oder der Vogel verletzt ist, oder Hund oder Katze ihn bringt.

Im Verletzungsfall ist schnelle Hilfe dringend erforderlich. Ohne sofortige Antibiotikagabe kann der Vogel sonst nicht überleben! Verletzte Vögel gehören grundsätzlich in die Hand eines vogelkundigen Tierarztes!

Am Kot des Jungvogels ist zu erkennen, ob dieser Hilfe benötigt.
Ist dieser weiß mit einem festen, dunkelgrünen Klecks, dann wird der Vogel noch gefüttert. Weißer Kot bedeutet, dass längere Zeit keine Nahrung gereicht wurde.  Hellgrüner Kot ist Hungerkot, meist wirkt der Vogel auch schon apathisch.
Stellt sich heraus, dass der Jungvogel menschliche Hilfe benötigt ist es sehr wichtig, dass er so bald wie möglich in fachkundige Hände gebracht wird, um Futterfehler und Fehlprägungen zu vermeiden.

So genannte Ästlinge (Jungvögel die noch nicht fliegen können, das Nest jedoch schon verlassen haben und von den Vogeleltern noch versorgt werden) sollten sitzen gelassen werden, man kann sie jedoch durchaus aus der Gefahrenzone in ein nahes Gebüsch setzen (z. B. von der Bordsteinkante einer Straße in die direkt dahinter am Bürgersteig befindliche Hecke). Die Altvögel nehmen ihren Nachwuchs trotzdem noch an.

Wenn ein Jungvogel menschliche Hilfe benötigt, sollte man die Vogelnothilfe anrufen, bevor man ihn - eventuell zu Unrecht  - der Natur entreisst.

Vogelnothilfe