Dienstag, 4. März 2014

Genmanipulierte Tiere in der Forschung

Hunderttausende Mäuse sterben jährlich in Gentechnik-Experimenten

Immer mehr Forscher versuchen, mithilfe sogenannter „Tiermodelle“ menschliche Krankheitsbilder zu imitieren und zu untersuchen. Mit Abstand am häufigsten werden dafür Mäuse genutzt, aber auch Fische, Ratten und Schweine. Durch Manipulationen an ihrem Erbgut werden die Tiere künstlich krank gemacht. Unter den sterilen und genormten Laborbedingungen bleiben jedoch die vielen unterschiedlichen Faktoren, die eine Erkrankung beim Menschen auslösen und beeinflussen können, völlig außen vor.
 
Auch aus Forschungskreisen werden kritische Stimmen an dieser Vorgehensweise laut: Studien zeigen, dass die Ergebnisse von Experimenten an „Mausmodellen“ häufig nicht erfolgreich auf den Menschen übertragbar sind. Trotzdem werden Millionen Euro investiert, vor allem in Experimente der Grundlagenforschung, denen der konkrete Bezug zu dringend benötigten Therapien für Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Krebs fehlt.
 
Während Tierversuche in vielen anderen Bereichen stagnieren oder sogar allmählich zurückgehen, boomt die Gentechnik: Jedes Jahr steigt die Zahl der gentechnisch veränderten Tiere in Tierversuchen weiter an - und ist damit auch für den allgemeinen Anstieg der Versuchstierzahlen verantwortlich.
 
Die aktuelle EU-Tierversuchsrichtlinie enthält die klare Zielvorgabe, Tierversuche mittelfristig zu reduzieren. Dennoch sind Ersatz- und Ergänzungsmethoden immer noch unterfinanziert, besonders im Bereich der Grundlagenforschung, während Milliarden in Tierversuchsprojekte fließen.
 
Bereits jetzt existieren vielversprechende tierversuchsfreie Forschungsmethoden, mit denen sich viele Fragen der Genforscher sehr viel differenzierter als im „Tiermodell“ untersuchen lassen. Nur so ist eine moderne, zukunftsfähige und ethisch vertretbare Forschung möglich.