Sonntag, 30. März 2014

Meeresfischerei

75 Prozent der Fischbestände sind laut Schätzungen der Welternährungsorganisation bereits maximal genutzt, überfischt oder sogar schon zusammengebrochen.
Technische Hilfsmittel wie die Echolotung von Fischschwärmen und immer effizientere Fangmethoden haben zu einem drastischen Schwund der Fische geführt: Allein zwei Drittel der europäischen Bestände sind überfischt oder stehen kurz vor dem Kollaps.
 
Der Schmerz der Fische:
Die Rechtsprechung und ebenso der Gesetzgeber gehen überwiegend von einer Schmerzfähigkeit von Fischen aus. Dies zeigt sich an der Betäubungspflicht nach der Tierschutzschlachtverordnung und spiegelt sich auch in den Paragraphen 17 und 18 des Tierschutzgesetzes wider, nach denen einem Wirbeltier und damit auch Fischen ohne vernünftigen Grund keine Schmerzen oder Leiden zugefügt werden dürfen.
Allein die Methoden der Tötung bei der Meeresfischerei verstoßen gegen diesen Grundsatz und auch das Töten des Beifangs, der eigentlich gar nicht erwünschten, "versehentlich" mitgefischten Tiere, widerspricht ihm. Die Fische leiden unter den plötzlichen Änderungen der Druckverhältnisse wenn sie an Deck gekippt werden, kleinere Tiere werden beim Massenfang durch die größeren zu Tode gequetscht und auf alle wartet der grausame Erstickungstod.
 
Jahr für Jahr landen Millionen Tonnen Meereslebewesen als ungewollter Beifang in den Netzen - wegen veralteter Fangtechniken und bislang fehlender Gesetzgebung. Die meisten Tiere sterben und werden einfach über Bord geworfen. Geschätzt ertrinken 300.000 Wale, Delphine und Tümmler pro Jahr als ungewollter Beifang in Netzen. Damit sterben durch Beifang mehr Wale als zur Blütezeit des Walfangs vor einigen Jahrzehnten.
Aufgrund des Beifanges werden ganze Arten an den Rand des Aussterbens gebracht und das Ökosystem Meer erheblich gestört. Aus der Sicht des Natur- und Tierschutzes ist das systematische Töten und Entsorgen der Lebewesen im Beifang nicht zu rechtfertigen. Mit der Reform der EU-Fischereipolitik wird dieses Problem endlich politisch angegangen.
 
Forderungen:
  • Einführung innovativer Fanggeräte wie z. B. Netze mit akustischen Signalgebern ("Pinger"), um Meeressäuger wie Schweinswale fernzuhalten oder Netze mit Klappen, Notausgängen und Fluchtschleusen, um ungewollten Arten das Entkommen zu ermöglichen.
  • Politische Maßnahmen: Fangquoten drastisch reduzieren; komplettes Rückwurfverbot ohne Ausnahmen; Förderung selektiver Fangtechniken; Ausweisung von Meeresschutzgebieten; effektive Kontrolle und Umsetzung der GFP; Einsatz unabhängiger Beobachter auf den Schiffen; Etablierung von fairen und nachhaltigen Fischereiabkommen; Reform der Subventionspraxis zur Förderung einer umweltverträglichen und ökonomisch nachhaltigen Fischerei.
  • Artenschutzmaßnahmen: vollständiger Schutz von gefährdeten Arten; Erhaltung der Artenvielfalt; Verbot bestimmter Fangmethoden wie Grundschleppnetze.

  • Oder besser auf Fisch-Essen verzichten.....


    Quelle