Sonntag, 29. Januar 2012

23000 Demonstranten für neue Agrarpolitik

Demonstration „Wir haben es satt!“.

23000 Menschen haben am 21.1.2012 in Berlin gegen Lebensmittelskandale, Gentechnik im Essen und Tierquälerei in Megaställen und für eine bäuerliche, ökologische und zukunftsfähige Landwirtschaft demonstriert. Verbraucher, Umwelt- und Tierschützer, Imker, Bäuerinnen und Bauern sowie entwicklungspolitische Gruppen zogen unter dem Motto „Wir haben es satt! – Bauernhöfe statt Agrarindustrie“ zum Kanzleramt und verlangten von Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik. Die Veranstalter werfen der Bundesregierung vor, bei der Reform der EU-Agrarpolitik vor allem Unterstützer und Steigbügelhalter für die Agrarindustrie zu sein, anstatt die Forderungen der Zivilgesellschaft durchzusetzen. Die Agrarzahlungen müssten an ökologische, soziale und Tierschutzkriterien gekoppelt und für Großbetriebe gedeckelt werden, verlangten sie. Sämtliche Subventionen für den Agrarexport seien zu stoppen. Zu der Demonstration hatte ein Bündnis aus über 90 Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt-, Tier-, Verbraucherschutz und Entwicklungszusammenarbeit aufgerufen.

„Es geht um die Systemfrage: Lassen wir es weiter zu, Tiere in Haltungssysteme zu zwingen, die ihnen Schmerzen und Leid zufügen? Denn das ist heute Alltag für Millionen von Tieren. In den Intensivhaltungen leiden sie direkt. Unter den Folgen leiden aber auch Umwelt, Bäuerinnen und Bauern sowie Verbraucherinnen und Verbraucher. Daher braucht es den Schulterschluss der gesellschaftlichen Gruppen. Wir kämpfen für mehr Tierwohl im Stall, gegen Gentechnik-Futtermittelimporte aus Übersee und für mehr Unterstützung der bäuerlichen artgerechten Landwirtschaft.“