Mittwoch, 29. Oktober 2014

Abschaffung von Rasselisten und Einführung von Hundeführerschein

PETA Deutschland e.V. weist in diesem Zusammenhang auf die Beißstatistiken hin, aus denen hervorgeht, dass die Einführung von Rasselisten keinen Einfluss auf die Zahl der Beißvorfälle hat, denn nach wie vor werden Tiere und Menschen durch Hundebisse verletzt. Vielmehr zeigen die Statistiken auf, dass die meisten Vorfälle nicht etwa auf gelistete Rassen zurückzuführen sind, sondern auf Deutsche Schäferhunde sowie Dackel und Terrier. Die Tierrechtsorganisation fordert daher eine Abschaffung der sogenannten Rasselisten sowie die gleichzeitige Einführung eines verpflichtenden Sachkundenachweises für Hundehalter.

Die willkürliche Stigmatisierung bestimmter Rassen als beißwütige ‚Kampfhunde‘ schützt weder Menschen noch Hunde Beißvorfälle finden unabhängig von Rasselisten und erhöhter Hundesteuer statt – das Problem liegt folglich nicht in der Rasse, sondern am anderen Ende der Leine.

Experten sprechen sich gegen die Theorie einer genetisch veranlagten erhöhten Aggressivität bestimmter Hunderassen aus. Viel ausschlaggebender ist die Beziehung zwischen Hund und Halter, wobei sowohl Erziehungsmethoden als auch Kommunikation eine große Rolle spielen. 

Im Land Niedersachsen wurde die „Rasseliste“ aus diesem Grund bereits 2013 abgeschafft und stattdessen der verpflichtende Sachkundenachweis für Hundehalter eingeführt. Weitere Länder ziehen ähnliche Gesetzesänderungen in Betracht. 
Der sogenannte Hundeführerschein kann sicherstellen, dass Hundehalter sachkundig mit ihrem Tier umgehen und die Signale ihres Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Halter und Hund ist unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern. Zudem werden mit dem Hundeführerschein Kenntnisse über die Anforderungen der Hundehaltung vermittelt, die für ein tiergerechtes Leben der Hunde unerlässlich sind.

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