Mittwoch, 29. Oktober 2014

Herzzellen aus dem Labor sollen Tierversuche ersetzen

Seit Jahren forschen Wissenschaftler an Methoden, Medikamente ohne Tierversuche zu entwickeln. Doch nach wie vor sterben jedes Jahr Millionen von Tieren in Deutschland für die medizinische Forschung. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) wollen nun mit Kollegen aus Großbritannien und den Niederlanden untersuchen, ob sich anstelle von Tierversuchen auch mit künstlichen Herzzellen Nebenwirkungen von Herzzellen Nebenwirkungen von Arzneimitteln voraussagen lassen. 


Den Forschern ist es im Labor gelungen, iPS-Herzzellen in geordneten, hoch organisierten Verbänden wachsen zu lassen, die der Struktur echten Herzgewebes sehr nahe kommen. Eigentlich wollen die Forscher herausfinden, ob diese Gewebe einmal kranke Herzen heilen können. Genauso geeignet sind die zuckenden Herzmuskelstreifen aber auch für Medikamententests.

Im März 2013 wurde eine EU-Richtlinie erlassen, nach der Tierversuche zur Testung der Verträglichkeit von Kosmetik verboten sind. In der Arzneimittelprüfung sind dagegen Testungen von Unverträglichkeiten gegenüber Pharmaka an Tieren weiterhin erlaubt. Für das aktuelle Projekt haben die Wissenschaftler eine Million Pfund beim britischen National Center for the Replacement, Reduction and Refinement of Animals in Research (NC3Rs) eingeworben, welches Forschungsprojekte zur Reduzierung von Tierversuchen unterstützt. 

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