Donnerstag, 1. November 2012

Keine Martinsgans



Der Martinstag am 11.November ist der Gedenktag des heiligen Martin von Tours. Dieser Tag ist in Mitteleuropa von zahlreichen Bräuchen geprägt, darunter auch das Martinsgans-Essen.



Früher lag der Martinstag am Beginn einer vierzigtägigen Fastenzeit: vom 11. November bis Weihnachten. Am letzten Tag vor Beginn dieser Fastenzeit konnten die Menschen noch einmal richtig schlemmen.



Wer weiss heutzutage genau, wo seine Martinsgans herkommt und welches Leben sie vorher geführt hat und was sie gefressen hat?



Die Gänse, die im Supermarkt und beim Metzger verkauft werden, habe Höllenqualen hinter sich und wurden alle mit Medikamenten behandelt, um diese Qualen überhaupt auszuhalten. In den Geflügelmastbetrieben herrschen katastrophale Zustände.



Gänse bekommen in den Mastbetrieben Wachstumshormone und werden einzig zu dem Zweck gezüchtet, in kurzer Zeit enorm an Gewicht zuzulegen. Dies führt zu Gelenkentzündungen und verkrüppelten und gebrochenen Beinen. Viele gehen beim harten Konkurrenzkampf um Futter und Wasser leer aus, werden von den Stärkeren einfach niedergetrampelt und sterben einen langsamen, qualvollen Tod. Da die toten Tiere ein Herd für Krankheitserreger sind, werden alle Tiere vorbeugend mit Antibiotika behandelt.



Die Mastgänse werden ohne Betäubung gerupft, um Daunen zu gewinnen. Dabei werden den Tieren sämtliche weiche Federn vom Leib gerissen. Durch die Akkordarbeit werden häufig große Hautstücke mit ausgerissen. Diese Wunden werden notdürftig mit Nähgarn und Nadel zusammengenäht.



Im Alter von 10 Wochen werden die Tiere im Schlachthof kopfüber ins Fließband an den Füßen aufgehängt und schlecht bis unbetäubt durch ein rotierendes Messer geköpft.



Der heilige Sankt Martin, zu dessen Ehren diese Gänse umgebracht werden, war Schutzpatron der Ärmsten und Armen und dachte gewaltlos. Er würde sicher gern die benachteiligsten und gequältesten Wesen dieser Erde schützen – die Tiere.